Der Ansatz für den menschlichen Körper ist sehr ganzheitlich. Dabei werden alle Gewebe des Körpers von Kopf bis Fuss betrachtet, um zu prüfen, ob sich das Gewebe an der richtigen Stelle befindet, es sich richtig bewegt und ob eine gute Blutversorgung gewährleistet ist.
Die Biomechanik wird untersucht, also die Bewegungen der Gelenke des Körpers. Auch die Bewegung der Faszien, die beim Atmen in Gang kommen, und die Durchblutung des Gewebes werden berücksichtigt. Zusätzlich werden die Nähte der Schädelknochen überprüft, sowie die Bewegungen, der Ort und die Position jedes Organs im Körper mit den auftretenden Symptomen abgeglichen.
Die Beurteilung beginnt mit einer Anamnese, die in einigen Fällen bis zu 30-40 Minuten dauern kann und sehr gründlich ist. Es wird nach Verletzungen, Kompressionen, kleinen Bänderrissen, möglichen grossen Traumata, Operationen, Narben und Medikamenten gefragt, da diese die Behandlung beeinflussen könnten.
Nachdem die Anamnese abgeschlossen ist und ein klares Bild davon besteht, was der Körper durchgemacht hat, wird das aktuelle Problem der Person untersucht. Dabei wird von der Vorgeschichte zu einer aktuellen Einschätzung und Beobachtung übergegangen.
Es wird darauf geachtet, wie die Schwerkraft im Körper wirkt, wie das Stehen auf dem einen oder anderen Bein ist, und welche Kräfte der Körper absorbieren kann. Es wird überprüft, wie sich die Person körperlich bewegen kann, indem einfache Tests wie Vorbeugen, Beugen zur Seite, ein Knie fallen lassen, Ein- und Ausatmen sowie Drehen des Kopfes nach links und rechts durchgeführt werden. Diese Tests liefern Informationen über die mechanische Funktion des Körpers. Anschliessend werden spezifischere Tests an verschiedenen Körperteilen durchgeführt, wie z.B. die Überprüfung eines Facettengelenks in der Wirbelsäule, um zu sehen, ob sich die Knochen der Wirbelsäule richtig bewegen.
Auch die Bewegung der Organe wird bewertet. Dabei gibt es passive und aktive Bewegungen. Passiv bedeutet, dass die Hand auf ein Organ gelegt wird, um ohne zusätzliche Muskelkraft eine Bewegung zu spüren. Aktiv bedeutet, das Organ sanft nach links, rechts, oben, unten oder durch Drehen zu bewegen, um zu sehen, ob es sich tatsächlich entlang der Achse bewegen kann. Dies gilt nicht nur für die Organe, sondern auch für jedes Gelenk, die Muskeln und Sehnen.
Nachdem diese aktiven Tests durchgeführt wurden, liegt die Person auf dem Rücken, und es wird der Schädel überprüft, um festzustellen, ob sich eine normale Vitalität oder ein sogenannter PRM (Primary Respiratory Mechanism) zeigt und ob sich die Schädelknochen normal bewegen. Dies zeigt, ob sich die Hirnflüssigkeit richtig bewegt. Diese Art der Beurteilung kann an verschiedenen Körperteilen durchgeführt werden, so im Kreuzbein, im Hüftknochen und möglicherweise sogar im Fussknochen, um zu sehen, ob sich die Flüssigkeit auf- und ab bewegt. Alle diese Informationen werden zusammengeführt.
Es dauert eine Weile, diese Einschätzungen durchzuführen, dennoch wird in der ersten Sitzung bereits mit der Behandlung begonnen.
Auf Basis der Geschichte, der Beobachtungen, der aktiven Tests, der Muskeltests, der Organtests sowie der Kopf-, Becken- und Fusstests wird ein Behandlungsplan entwickelt, der Schritt für Schritt umgesetzt wird, um den Körper zurück zur Normalität zu führen.